24. Dezember 2013

Bacchiaccha, Madonna mit Kind und Johannesknaben, 1525, Dallas, Museum of Art

Bacchiaccha, Madonna mit Kind und Johannesknaben, 1525, Dallas Museum of Art

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Wir wünschen ein frohes Fest, ruhige Tage zwischen den Jahren und ein spannendes Jahr 2014.

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23. Dezember 2013

Georg Emanuel Opiz, Der Völler

Georg Emanuel Opiz, Der Völler, 1804

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22. Dezember 2013

Same procedure as every year.

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21. Dezember 2013

Meister der Weltenchronik,

Meister der Weltenchronik, Weltchronik in Versen, Der Turmbau zu Babel, ca, 1370, Bayerische Staatsbibliothek

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1. Mose 11, 1−9

1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte. 2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an. 3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel. 4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. 5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. 6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. 7 Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. 8 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. 9 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.

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20. Dezember 2013

Mehr Experimente wagen. Das Musée de la Grande Guerre in Meaux/France hat es gewagt. Zum 100jährigen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 hat das Museum auf facebook die Geschichte des Léon Vivien erzählt, einer fiktiven Figur, Lehrer, verheiratet, seine Frau schwanger, er wird Soldat. Es ist die Geschichte eines ganz „normalen“ Menschen, der wie viele  in diesem Krieg sterben wird. Es ist Geschichte aus einer menschlichen Perspektive. Nicht Heldenepos oder staatstragend. Hier schreibt ein  Mensch seine alltäglichen Erlebnisse verbunden mit Fotos und Dokumenten aus dem Bestand des Museums. Historisch fundamentiert, aber mit Erzählmitteln von heute, in diesem Fall auf facebook.

Dank an Hakan Cengiz (@editor_page), der mich auf das Projekt aufmerksam gemacht hat.

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19. Dezember 2013

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Sie haben einen legendären Ruf: die Jacquard-Stoffe mit aufwendig eingewebten Mustern aus Gold und Silber oder mit farbenreichen Fäden. Wer hat’s erfunden? Es war Joseph-Marie Jacquard (1752−1834). Selbst Sprössling einer Weberfamilie wurde Jacquard vor allem Erfinder. Er  kombinierte den klassischen Webstuhl mit Digitaletechnik − der Lochkarte. Nadeln tasteten die Lochkarten ab. Loch = Fadenhebung. Kein Loch = Fadensenkung.  Nach dem digitalen Binärsystem konnten komplexe Muster automatisiert gewebt werden. Es war eine initiale Erfindung im Prozess der industriellen Revolution.

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18. Dezember 2013

Willy Brandt wurde vor 100 Jahren am 18. Dezember 1913 geboren.

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17. Dezember 2013

Henrik Schwarz and Hauschka: Scripted and prepared live

Diese wohltemperierten Flügel werden von DJ Schwarz per Computer und von Hauschka durch auf die Saiten gelegte Gegenstände klanglich erweitert. Hier mehr zu diesem Experiment.

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16. Dezember 2013

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Die Wandlungsfähigkeit des Chamäleons zeigt sich in ihrer finalen Dimension in einem feinen Stich des englischen Chirurgen und Anatoms William Cheselden (1688−1752).

Weiterführendes und mehr Abbildungen aus seiner Osteographia von 1733 gibt es in der Public Domain Review einem Projekt der Open Knowledge Foundation.

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15. Dezember 2013

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Der Regierungsbunker erstreckt sich über 17 Kilometer in den Bergen des Ahrtals. Er sollte 3000 Menschen für 30 Tage Schutz vor einem Atomkrieg bieten − erbaut von 1961 bis 1971. Einlass hätten nur Menschen erhalten, die die „Regierungsfähigkeit“ des Landes aufrechterhalten sollten. Politiker, Beamte, Techniker hätten demnach den Bunker im Ernstfall bezogen, ihre Familien hätten sie aber beim Atomangriff daheim lassen sollen.

Der „Kalte Krieg“ ist heute so unvorstellbar wie dieses absurde wie faszinierende Bauwerk. Die ersten 200 Meter des Tunnels sind heute Dokumentationszentrum und Museum. Seit der Eröffnung 2008 haben bald 500.000 Besucher die unterirdische Architektur besucht.

Am 14. Dezember 2013 fand im dort ein zeitversetzter TweetUp mit dem Hashtag #Regierungsbunker statt, ein Storify dazu findet Ihr hier. Werner Kathe (@wkathe und @DoReBu) führte eine Gruppe Twitterati des Social Media Club Bonn vom Eingang bis zum Ende des begehbaren Tunnels (Bild oben) und zauberte geschichtenreich die historischen und politischen Dimensionen des Kalten Krieges in die Gegenwart.

Das Ende des Kalten Krieges läutete auch die Friedensbewegung ein. Mit ihr kam Joseph Beuys ins Ahrtal und hinterließ einen „echten“ Beuys: „dies ist nicht mein Bunker“ unterzeichnete er das Verbotenschild. Heute ist es der Bunker des „Heimatvereins Alt-Ahrweiler“, der Träger der Dokumentationsstätte ist. Prädikat: Besuch unbedingt empfehlenswert.

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Fotos: instagram.com/helge_david

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14. Dezember 2013

Video von Milos Rajkovic „Sholim“

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Freitag, 13.12.13

Der Freitag ist gemäß der Europäischen Norm EN 28601 und dem internationalen Standard ISO 8601 der fünfte Tag der Woche, nach jüdischer, christlicher und islamischer Zählung der sechste.

Quelle: Wikipedia

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12. Dezember 2013

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Der schöne blaue Elefant entstammt einem Bestiarium des 15. Jahrhunderts. Im Mittelalter erfreuten sich Bestiarien großer Beliebtheit und dienten der allegorischen Darstellung der Heilsgeschichte, von allerlei anderem und natürlich der Minne. Mit der aufkommenden Renaissance kam das Bestiarium etwas aus der Mode.

Das Bestiarium ist im Bestand „Det Kongelige Bibliotek or The Royal Library in Copenhagen“, ist online verfügbar und steht unter der CC-Lizens BY-NC-ND: Attribution, NonCommercial, NoDerivatives. Vielleicht nehmen wir heute den blauen Elefanten als Allegorie für einen kräftigen Angalopp auf dem Weg zu einer Kultur des Open Access.

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11.12.13

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Aby Warburg (1866−1929) war ein bedeutender Kunsthistoriker und gilt als Begründer der methodischen Bildwissenschaft. Ende des 19. Jahrhundert reiste er durch Amerika und begegnete auch den Hopis und durfte dort ihren Katchina-Tanz beobachten. Der Missionar und Amateur-Anthropologe Heinrich Richert Voth fotografierte Warburg mit einer Maske des Schlangenrituals. Ab 1924 legte Warburg seinen Bildatlas „Mnemosyne, Bilderreihe zur Untersuchung der Funktion vorgeprägter antiker Ausdruckswerte bei der Darstellung bewegten Lebens in der Kunst der europäischen Renaissance“ an, in dem er Bilder nach visuellen Mustern zusammengruppierte. Dieser lebendige Bildatlas ist heute in historischen Fotos überliefert ist.

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10. Dezember 2013


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Paris um 1900. Prachtbau reiht sich an Prachtbau. Kleine Architekturzeichnungen kombinieren das Praktische eines Stadtplanes mit der Kunst der Vedute. Wie in einer Zeitreise können wir durch das Paris vor den großen Kriegen flanieren.

Eine noch viel realere Zeitreise erlaubt seit einigen Jahren die App Streetmuseum des Museum of London. Hier sind historische Fotos mit GPS-Koordinaten digital verknüpft. Wer also mit seinem Smartphone durch die Straßen von London zieht, kann sich die historische Aufnahmen vor Ort anschauen, so z.B. in Downing Street ein Foto von vor 115 Jahren abrufen als Polizisten Downing Street absperrten aus Furcht vor einem angekündigten Aufmarsch der Suffragetten oder einfach Piccadilly Circus von 1927.

Die Verknüpfung und digitale Erweiterung von Landkarten und Stadtplänen mit weiterführenden Inhalten erlaubt eine ganze Reihe bereichernde Anwendungen. Das Projekt Stolpersteine Online verzeichnet bislang verlegte Stolpersteine, verknüpft sie mit den Namen und wenn möglich mit Biografien der Deportierten. Hier können sich alle aktiv beteiligen und Stolpersteine und biografische Inhalte eintragen.

Ein mehr spielerisches Projekt ist Geo-Surfen. Hier wird das Kartenmaterial für Geo-Caching-Touren genutzt, die hier selbst angelegt und mit der entsprechenden App erkundet werden können. Unsere Geocaching-Tour des Deutschen Museum Bonn zum aktuellen Wissenschaftsjahr ist auch bei Geo-Surfen zu finden.

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9. Dezember 2013

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Lovis Corinth, Selbstbildnis mit Skelett, 1896, Lenbachhaus München

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„München leuchtete“ um die Jahrhundertwende. Da malt sich der selbstbewusst erscheinende Lovis Corinth, der sicher die Freuden des Münchner Lebens anzunehmen wusste, in seinem Atelier mit barocker Vergänglichkeitssymbolik vor städtischer Kulisse. Sicherheitshalber steht aber im Hintergrund ein Fenster offen, um sich vor einer allzu rasch nahenden Vanitas ein Fluchttürchen offen zu halten.

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8. Dezember 2013

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Am zweiten Advent, der etwas grau auszufallen scheint, gibt es von Jules Verne „20.000 Meilen unter dem Meer“ zur Kurzweil ganz multimedial: das Cover der französischen Erstausgabe, als E-Book von zeno.org und in der berühmten Verfilmung von 1954.

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7. Dezember 2013

Colección de arena (3)

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Pierre Jaquet-Droz (1721−1790) baute 1770 bis 1773 drei Androiden. Das Foto zeigt den „Schreiber“ in einer Spiegelaufnahme synchron von vorn und mit Blick auf die Mechanik von seiner Rückseite. Der Schreiber kann jeden beliebigen Satz bis 40 Zeichen schreiben. Der Satz wird „einprogrammiert“, dann führt der kleine Roboter die Feder in ein Tintenfass und schreibt den Satz mit den entsprechenden Leerstellen. Dieses Meisterstück der Feinmechanik lässt sich auch in dieser „atmosphärischen“ BBC- Doku bewundern.

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6. Dezember 2013

Gruss_vom_Krampus

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Diesseits von Gut und Böse: Am Nikolaus-Tag kriegen die braven Kinder vom Heiligen gute Sachen in ihre blank gewienerten Stiefel gesteckt. Und die nicht ganz so braven Kinder? Sie erhalten je nach Region Besuch vom Knecht Ruprecht, dem Zwarten Piet oder im alpinen Gegenden eben vom Krampus. Dieser ganz teuflische Geselle mit dem Pferdefuß macht den Kindern Angst und verkörpert damit ein vorreformatorisches Erziehungskonzept. Und so fristet er heute ein eher folkloristische Leben.

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5. Dezember 2013

Mit 4.446.214 Views ist das „Neuwieder Kabinett“ aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin nicht nur ein Pultschreibschrank der Extraklasse, sondern das erste Möbel als YouTube-Star. David Roentgen fertigte dieses Meisterwerk Ende der 1770er Jahre.

Zum YouTube-Hype des Möbels führte eine Ausstellung im Metropolitain Museum of Art in New York von Oktober 2012 bis Januar 2013. Hierzu wurden Videos der Möbel produziert, die den Besucher auch das komplexe Innenleben der Wundermöbel miterleben lassen. James Bond Ausstatter „Q“ wäre begeistert von dem Erfindungsreichtum. Mehr..

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4. Dezember 2013

Achille_Devéria_-_Vidocq

Eugène François Vidocq (1775-1857), Portrait ausgeführt von  Achille Devéria (1800-1857)

Quelle

Manchmal erzählen die unscheinbaren Bilder die spannendsten Geschichten.

Wer war Eugène François Vidocq?

Er lieferte Romanstoff für Victor Hugo und Honoré de Balzac, war Verbrecher, Frauenheld und gilt als erster Detektiv. Neugierig? Hier gibt es die ganze Geschichte oder zumindest einen guten Teil von ihr.

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3. Dezember 2013

Metzgerladen mit Flucht nach Ägypten. Öl auf Holz, 1551; Kunstsammlung der Universität Uppsala, Sweden

Pieter Aertsen, Metzgerladen mit Flucht nach Ägypten. Öl auf Holz, 1551; Kunstsammlung der Universität Uppsala, Schweden

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Manche Geschichten sind gut versteckt. Manchmal hinter Bergen von Fleisch, manchmal in der Flut von Geschichten. Die Flucht nach Ägypten ist klein im Hintergrund abgebildet und nur durch ein Fleischfenster zu entdecken. Die Geschichte zur „Flucht nach Ägypten“ ist kurz in der Bibel beschrieben und ausgeschmückt in dem apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium. Viel Spaß beim Nachlesen.

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2. Dezember 2013


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Digitalisierung: „Andy Warhol paints Debbie Harry on an Amiga“. Anfang der 1980er Jahre hielten die ersten „Heimcomputer“ Einzug in Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer. Noch dominierte der Fernseher das Heim und die Sehgewohnheiten. Popstar Warhol sieht sofort die Möglichkeiten der digitalen Technik. Live vor den Kameras verfertigt er mit dem Computer ein digitales Portrait von Debbie Harry, im Zenit ihrer Karriere, vor den Augen der gebannten Millionen an ihren TV-Geräten. Heute wiederum gut archiviert zu sehen auf YouTube in seiner digitalen Form.

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1. Dezember 2013

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Quelle

Robert Seymour illustrierte 1836 „The Book of Christmas“ von Thomas Hervey.

„Story Telling“ heißt dieses schöne Blatt. Der Vollmond scheint durch ein neogotisches Fenster. Ein Rotkäppchenkorb, eine erschreckt zur Tür blickende junge Frau, eine Geschichte erzählende Großmutter, die schwarze Schatten werfende schwarze Katze und die füsslisch aplmarhaft scheinende Dame sitzend ganz rechts illustrieren sicher nicht die Geburtsgeschichte Jesu aus dem Lukas Evangelium zum ersten Advent.

„Story Telling“ − Geschichten-erzählen erweckt Emotionen, erreicht Menschen  − das konnte Seymour vor fast 190 Jahren und wir können das heute. Dazu brauchen wir keine buzzwords − aber gerne dieses Internet .

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Hier entsteht in Kürze ein Adventskalender. 

Vom 1. bis 24. Dezember 2013 täglich neu unter: openmuseum.de