Big picture? oder Less is more? Im fernen Cleveland Art Museum ist seit kurzem die App für das IPad ArtLense im Einsatz und eine gut 12 Meter lange Touchscreenwand Gallery One. Besucher können mit einem eigenen iPad oder einem im Museum ausgeliehenen das Museum durchschreiten. Die App erkennt die Bilder und zeigt Deteils und zusätzliche Informationen zum Bild. Per iPad können Lieblingesbilder oder Kuriosa direkt in die bekannten Social Networks gepostet werden. Zudem lassen sich eigene Touren zusammenstellen, die wiederum auch auf dem Touchscreen XXL der Gallery One abrufen lassen.

Die Gallery One hat noch viel mehr zu bieten. Hier sind 3.500 digitale Exponate abrufbar. Sie sind nach Themen, Material und historischen Epochen geordnet. Ein ganzes Museum auf einer Wand. Für den einen klingt das nun nach dem Untergang des Abendlandes, andere wiederum freuen sich über jedes Gadget im Museum.

Wieviel Touchscreen braucht ein Museum?

Sind 12 Meter HighTech eine Investition in die Zukunft der Museen? Oder wird die Hardware verschwinden, wie Peter Glaser es visionär voraussagt? Die Lebenszyklen von Hardware-Ausstattungen sind in jedem Fall begrenzt. Was hier vor wenigen Jahren noch State-of-the-art war, ist heute vielleicht schon selbst Museumsobjekt. Digitale Daten lassen auch von kleinen Geräten abrufen. Und diese kleinen Geräte bringen die Besucher selber mit: Das Smartphone in Hand- oder Hosentasche lässt sich durch Museen einsetzen und verursacht keine Kosten.

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Und lenkt ein Smartphone oder Tablet im Museum nicht eher von den Exponaten ab? WE NEVER LOOK UP als kulturelles Phänomen lässt sich natürlich auch im Museum beobachten. Aber hier wie im gedruckten Katalog oder Museumsführer, beim Audioguide oder der persönlich menschlichen Führung durch ein Museum kommt es auf die inhaltliche Qualität des Mediums an, wie wir ein Kunstwerk betrachten. Guter digitaler Inhalt führt im jeden Fall auf das Exponat zu und ermöglicht Entdeckungen am Kunstwerk selbst. Das funktioniert am 3,5 Zoll Bildschirm eines Smartphones genau wie an einem 12 Meter Touchscreen.