„Darboven“ − viele denken da erst einmal an Kaffee. Ganz falsch ist das auch nicht, schließlich war der Vater von Hanne Darboven Kaffeehändler. [Aber nicht der mit dem Idee-Kaffee.] Hanne Darboven ist eine der Künstlerperönlichkeiten des 20. Nachkriegsjahrhunderts. In Deutschland widmete ihr die Konrad Fischer Galerie in Düsseldorfer 1967 die erste Einzelausstellung. Ihr hat nun die Bonner Bundeskunsthalle mit „Zeitgeschichten“ eine Retrospesktive gewidmet, deren zweiter Teil mit „Aufklärung“ im Haus der Kunst in München gezeigt wird.
Die Bonner Ausstellung ist im besten Sinne Nietzsches monumentalisch. Bis in neun Meteren Höhe reihen sich die durchkomponierten Papier-Reihen aus Zahlen, mathematischen Kompositionen und Schriftzügen.Teils mit Inhalt, teils als wellenförmiges Schriftimitat. Mal mit Bildern, Zeichnungen. Akribisch sind die Kalender gefüllt als Bestätigung der eigenen Existenz. Hanne Darboven dokumentiert so ihr eigenes Dasein, wirkt sinnstiftend und findet eine ganz eigene Ästhetik dafür − wohl die letzte mögliche Form von Kunst des 20. Jahrhunderts. Im 21. Jahrhundert kann dieses Lebenswerk nun an zwei Spielorten gezeigt werden − groß, klar, streng und manchmal verspielt. Ein monolitisches Selfie. Großartig.