Allerorten wird der Ruf nach geschlossenen Grenzen laut und lauter. Weniger Flüchtlinge, weniger Pluralität, weniger Offenheit. Das Internet als freiheitliches Experimentierfeld wird zunehmend kapitalisiert und von wenigen Konzernen des neuen Zeitalters beherrscht.

Eine altehrwürdige Kulturinstitution leistet nun Widerstand und bekennt sich zu den Werten der freien Internetwelt. Freier Zugang, freier Download, freie Nutzung. Das ist ein Bekenntnis zu den Werten weiter Teile der Online-Gesellschaft. Nicht ohne Eigensinn und Eigennutz. Wozu auch! Wo digitale Werke gezeigt werden, steigt der Wunsch, die Werke auch im Original zu sehen. Und welches Museum möchte nicht noch mehr Besucher begeistern.

Auguste Rodin (1840–1917), Pygmalion and Galatea, modeled 1889, executed ca. 1908–9

Auguste Rodin (1840–1917), Pygmalion and Galatea modeled 1889, executed ca. 1908–9

Das Met Museum gibt Rechte für Bilder frei, die der Allgemeinheit gehören. Das Met verzichtet auch auf die „Fake“-Urheberrechte über Hausfotografen oder Hausrecht. Und es geht sogar noch einen Schritt weiter Richtung Freiheit. Die Werke stehen unter einer CC0-Lizenz, die jederlei Nutzung und Veränderung zulässt und begrüßt. „Freedom is just another word for nothing left to loose“ – positiv umgedeutet bedeutet dies: „you are welcome to mash up“. 375.000 Werke des Met werden digital der Welt zurückgegeben, die sie hervorgebracht hat. So ist das in einer global vernetzten Welt. Wir dürfen unsere Werke nutzen, Kultur leben. „Tear down these walls“ ist die openGLAM-Botschaft des Metropolitain Museum of Art vom 7. Februar 2017.

 

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